Quellen und Verweise
Eine Buchempfehlung
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Kotthoff, Helga, & Nübling, Damaris, (2018). „Genderlinguistik: Eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht“. Tübingen: A.-Franke-Verlag.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle, die sich für den Zusammenhang von Geschlecht und Sprache interessieren. Wissenschaftlich fundiert, sachlich und umfangreich. Auch für Nichtexpertis (größtenteils) gut verständlich (obwohl es ein Fachbuch ist und auch wie ein solches geschrieben ist).
Andere Vorschläge
Ein paar Beispiele für andere Konzepte einer geschlechtsneutralen Grammatik:
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Heger, Illi Anna, (2009/ 2013), „Pronomen 1.0“ bis „Pronomen 3.2“,
www.annaheger.de/pronomen/
und
www.annaheger.de/pronomen32-dt/
(aufgerufen 12/2017).
Illi Anna Hegers Konzept war für die Ausarbeitung des g-Genus maßgeblich! Denn hense ersten Entwürfe zeigten auf, dass sich durchaus ein neues Genus konzipieren lässt, welches sich eng an die bisherigen Gepflogenheiten hält und dennoch eindeutig und unverkennbar ist. -
Sylvain, Cabala de, & Balzer, Carsten, (2008),
„Die Sylvain-Konventionen – Versuch einer »geschlechtergerechten« Grammatik“,
www.liminalis.de/artikel2008.html
(nicht mehr existent 11/2018, lokale PDF-Datei unter
/lit/Liminalis-2008-Sylvain-Balzer.pdf)
(Stand 12/2017).
„Die Sylvain-Konventionen“ sind ebenfalls ein interessanter Ansatz für ein neues, umfassendes geschlechtsneutrales Genus. Zudem schließt es weitere Aspekte, wie bspw. geschlechtsneutrale Varianten zu den Anredeformen „Herr“ und „Frau“, mit ein. -
Behlert, Matthias, (1998/ 2012), „Entpatrifiziertes Deutsch“,
www.firenze.pauker.at/VIP/Matti/kate_de/2754
(aufgerufen 12/2017).
Ein bereits mehrere Jahrzehnte altes und sehr durchdachtes Konzept einer grundsätzlichen Reform der deutschen Sprache, wobei dio Autoris ausschließlich bestehendes Wort- und Grammatik-Material heranzieht (statt neue Begriffe zu erschaffen) und zu „entpatrifizierten“ Formen neu zusammenstellt. -
Kramer, Markos, (2014), „Geschlechtsneutrales Deutsch“,
geschlechtsneutral.net/
(aufgerufen 1/2020).
Auf den ersten Blick ein recht ungewöhnlicher Ansatz, der aber recht leicht zu erlernen ist, obwohl sich die neuen grammatischen Formen, wie von dero Autoris intendiert, sehr deutlich von den anderen Genera abheben. -
Nichtbinär-Wiki (2018), „Pronomen“,
nibi.space/pronomen
(Stand 11/2018).
Hier sind sehr viele Vorschläge für alternative Pronomen und Genera zusammengetragen.
Leseempfehlungen
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L., L, (2012), „Die Entstehung von gendergerechten Schreibweisen“,
https://www.studis-online.de/Studieren/gendergerecht.php
(aufgerufen am 18.11.2018).
Ein Einführungstext zur Entstehung gendergerechter Schreibweisen. -
Stefanowitsch, Anatol, (2011), „Frauen natürlich ausgenommen“,
www.scilogs.spektrum.de/sprachlog/frauen-natuerlich-ausgenommen/
(aufgerufen am 18.11.2018).
Eine fachlich fundierte Darlegung der Problematik aus der jüngeren Zeit. -
Lobin, Henning, & Nübling, Damaris, (2018), „Tief in der Sprache lebt die alte Geschlechterordnung fort“,
www.sueddeutsche.de/kultur/genderdebatte-tief-in-der-sprache-lebt-die-alte-geschlechterordnung-fort-1.4003975
(aufgerufen am 24.11.2018).
Eine weitere fachlich fundierte Darlegung der Problematik aus der jüngeren Zeit. -
Diewald, Grabiele, (2018), „Mitgemeint, aber ausgeschlossen“,
https://www.tagesspiegel.de/wissen/streit-um-das-generische-maskulinum-mitgemeint-aber-ausgeschlossen/23077686.html
(aufgerufen am 12.12.2018).
Eine weitere Darstellung der Problematik aus der Feder einero Linguistis. Der Text, auf den dio Autoris sich bezieht, ist unten aufgeführt („Finger weg vom generischen Maskulinum“ von Peter Eisenberg.) -
Universität Düsseldorf (2014/ 2017), „Geschlechtergerechte Sprache –
Leitfaden für eine gerechte und diskriminierungsfreie Sprache“,
Gleichstellungsbeauftragtis der Universiät Düsseldorf,
www.uni-duesseldorf.de/../geschlechtergerechte-sprache.html,
als PDF-Datei dort und lokal unter
/lit/Leitfaden_g-Sprache_Uni_D'dorf_2017_DIN_A6.pdf)
(Stand 01/2018).
Es handelt sich um eine Broschüre, die Möglichkeiten geschlechtergerechten Formulierens im Rahmen einer unreformierten Grammatik völlig unaufgeregt aufzeigt. Diese Empfehlungen zeigen, dass es auch ohne Reform oder Ergänzung der bestehenden Grammatik möglich ist, gendergerecht zu formulieren, ohne dabei allein auf Binnen-I, Genderstern und dergleichen zurückgreifen zu müssen. -
Stadt Hannover (2019), „Neue Regelung für geschlechtergerechte Sprache“,
www.hannover.de/../Neue-Regelung-für-geschlechtergerechte-Sprache,
als PDF-Datei dort und lokal unter
/lit/Hannover_g-Sprache_Leitfaden.pdf herunterladbar
(Stand 02/2019).
Auf der Seite wird der Hintergrund des Leitfadens dargestellt. Beim Leitfaden selbst handelt es sich um einen Flyer. Dieser ist sehr kompakt und sehr interessant. -
Heyl, Julian von, (2018), „Richtig Gendern“,
https://www.korrekturen.de/rezensionen/duden_richtig_gendern.shtml
(aufgerufen am 18.11.2018)
Eine Rezension des gleichnamigen Buches von Gabriele Diewald (2017) zu Möglichkeiten geschlechtergerechten Formulierens. -
Usinger, Johanna, (2018), „Geschickt gendern – das Genderwörterbuch“,
https://geschicktgendern.de/
(aufgerufen am 12.12.2018)
Eine Plattform, auf der sich geschlechtergerechte Alternativen zu Begriffen nachschlagen lassen.
Ablehnende Stellungnahmen
Es folgen einige Artikel, die sich vehement gegen geschlechtergerechte Sprache wenden. Die „Beweisführung“ der Autoris folgt dabei einem einfachen Muster: Es wird dargelegt, dass es ursprünglich nur das Maskulinum gegeben habe, sodass es also nicht männlich, sondern geschlechterübergreifend sei. Folglich diene das Femininum lediglich der gesonderten Hervorhebung der Präsenz von Frauen. Dies wird sodann mittels der Beschreibung der Praxis des geschlechtsneutral intendierten Gebrauchs des Maskulinums „bewiesen“. Teilweise wird dies noch um den Aspekt ergänzt, dass im Deutschen per se gelte, dass Genus nichts mit Geschlecht zu tun habe. Schlussfolgerung: Frauen könnten gar nicht nicht-mitgemeint sein, weil das Maskulinum ja geschlechterübergreifend sei. Die Argumente der feministischen Sprachkritik werden dabei völlig ignoriert. Bspw. die Tatsache, dass das Maskulinum das Standardgenus für Männer ist. So würden sich sicher nicht Töchter, sondern bloß Söhne mit „Er ist mein ganzer Stolz“ gemeint fühlen. Auch lässt sich immer wieder zeigen, dass bei der geschlechtsneutralen Anwendung des Maskulinums bereits die Sprachproduzentis selbst in Männer-Vorstellungsbilder hineinrutschen (bspw. wenn in Beschreibungen prototypischer Menschen die Rede von dereno Ehefrau statt von „Ehefrau/ -mann“ ist). Kotthoff & Nübling (siehe oben) scheinen diesen Autoris auch völlig unbekannt zu sein.
- Eisenberg, Peter, (2018), „Finger weg vom generischen Maskulinum!“, https://www.tagesspiegel.de/wissen/debatte-um-den-gender-stern-finger-weg-vom-generischen-maskulinum /22881808.html (aufgerufen 12.12.2018).
- Martin, Hans-Jürgen, (2018), „Sprach-Feminismus“, www.schriftdeutsch.de/orth-fem.htm (aufgerufen 18.12.2018).
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Brühlmeier, Arthur, (2009/ 2017), „Sprachfeminismus in der Sackgasse“,
www.bruehlmeier.info/sprachfeminismus.htm
(aufgerufen 18.12.2018).
Thema ist die „feministisch motivierte Zerstörung der deutschen Sprache“. Wobei mit „Sprache“ hier (wie auch bei Eisenberg) eigentlich nur das „Generische Maskulinum“ gemeint sein kann. Angesichts solcher Wortwahl lässt sich fragen, wer da wohl tatsächlich in einer Sackgasse steckt.
Weitere Texte
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Wikipedia (2018), „Binnen-I“,
https://de.wikipedia.org/wiki/Binnen-I
(10.11.2018, aufgerufen am 18.11.2018).
Ein interessanter Artikel zur Geschichte des Binnen-I. - Geschlechtergerechte Sprache im Sport: Uthoff, Jens, (2015), „»Da bin ich fassungslos« – Ehemalige Fußballerin über WM 2015“, Interview dero Fußballeris Tanja Walther-Ahrens, TAZ, https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5203910&s=gendergerechte+Sprache (15.6.2015).
- Duden-Redaktionsleiterin Kathrin Kunkel-Razum in Berliner Morgenpost/ dpa (2017), „Das sagen Berliner Experten zum Streit ums dritte Geschlecht“, Berliner Morgenpost, www.morgenpost.de/berlin/article212586881/Das-sagen-Berliner-Experten-zum-Streit-ums-dritte-Geschlecht.html (19.11.2017).
- Alexander, Katharina, (2018), „Sprechen kann die Welt verändern – Lann Hornscheidt wünscht sich ein Pronomen für alle“, Lann Hornscheidt im Interview, www.ze.tt/sprechen-kann-die-welt-veraendern-lann-hornscheidt-wuenscht-sich-ein-pronomen-fuer-alle/ (17.08.2018, aufgerufen am 18.11.2018).
- Baum, Antonia, (2014), „Gendergerechte Sprache: Sagen Sie bitte Profx. zu mir“, über Lann Hornscheidt, FAZ, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/profx-als-geschlechtergerechte-sprache-fuer-professoren-13268220.html (17.11.2014, aufgerufen am 17.01.2018).
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Diewald, Gabriele, (2018), „Geschlechtergerechte Sprache als Thema der germanistischen Linguistik“,
https://www.repo.uni-hannover.de/handle/123456789/3954
(aufgerufen am 18.11.2018).
Es handelt sich um einen linguistischen Fachartikel. - BR 2 (2018), „Meinten Sie „kentern“?“, Gabriele Diewald im Radio-Interview, https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/sozusagen/gender-linguistik-duden-diewald-100.html (aufgerufen am 18.11.2018).
Bücher von Luise F. Pusch
Luise F. Pusch ist sicherlich das Urgestein der deutschen feministischen Linguistik, sodass Verweise auf hense Arbeiten hier nicht fehlen dürfen.
- Pusch, Luise F., (1984). „Das Deutsche als Männersprache“. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
- Pusch, Luise F., (1999). „Die Frau ist nicht der Rede wert“. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. (Siehe www.fembio.org/biographie.php/frau/comments/weiter-nerven-luise-f-puschs-neues-buch).
- Pusch, Luise F., (2014). „Gerecht und Geschlecht. Neue sprachkritische Glossen“. Göttingen: Wallstein.
- Pusch, Luise F., (2016). „Die Sprache der Eroberinnen und andere Glossen“. Göttingen: Wallstein.
Über deutsche Grammatik allgemein
Zum Abschluss ein paar eher willkürlich ausgesuchte Internetplätze, die sich mit der Vermittlung von Deutsch-Wissen befassen.