Willkommen!
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Auf diesen Seiten wird:
- die Anwendung der Genderfuge (besser bekannt als Genderstern, Genderunterstrich und Genderdoppelpunkt) vorgestellt,
- die damit verbundenen Probleme dargelegt und
- hierzu zwei Lösungsansätze angeboten, nämlich die „Wortstamm-Genderung“ sowie das „g-Genus“.
Dabei handelt es sich bei der Wortstamm-Genderung um eine eher kleine Veränderung der Verwendung der Genderfuge. Beim g-Genus indes handelt es sich um eine ausgewachsene Weiterentwicklung der Wortstamm-Genderung zu einem eigenständigen, völlig unverkennbar geschlechtsneutralen Personengenus für die deutsche Sprache, mit eigenen Artikelwörtern und Pronomen.
Auf der Seite „Genderstern“ werden der Genderstern, die Probleme mit ihm sowie die Wortstamm-Genderung vorgestellt, wohingegen es hier mit der Darlegung des g-Genus weitergeht.
Das g-Genus
Merkmale des g-Genus
Grundmerkmale
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Vom Femininum her betrachtet:
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Substantive:
„-is“ statt „-in(nen)“ (Singular und Plural).
Auch anwendbar auf substantivierte Adjektive zur Bezeichnung von Personen (bspw. „Abgeordnetis“ statt „Abgeordneteo“).
Bspw.: Schüleris, Leseris, Studentis, Arztis, Kollegis. -
Artikel(wörter):
„dio“ statt „die“, ansonsten feminin + „-o“.
Bspw.: (Wer? Wen?) „dio/ dieseo/ eineo/ jedeo Fahreris“ und (Wessen? Wem?) „dero/ diesero/ einero/ jedero Fahreris“. -
Adjektive: wie im Femininum (d. h. völlig regelhaft gemäß
Grundregel).
Also: nach gebeugtem Artikelwort „-e“ bzw. „-en“ ((Wer? Wen?) „eineo gute Fahreris“, (Wessen? Wem?) „einero guten Fahreris“), sonst wie Artikelwort ((Wer? Wen?) „guteo Fahreris“, „gutero Fahreris“, „Liebeo Ulli, ...“). - Pronomen: „hen“ statt „sie“ und „hens-“ statt „ihr-“.
Die Grammatik des neuen Genus ist also recht einfach. Denn seine Formenvielfalt entspricht jener des Femininums, welches sich einfacher bilden lässt als Maskulinum und Neutrum. Zudem lässt sich das g-Genus sehr leicht entschlüsseln, als durch simples Ausblenden der o das vertraute Femininum resultiert („Jede(o) wünscht sich eine(o) beste Freundis“).
Ähnlich leicht lässt sich „hen(s-)“ entschlüsseln: „hen“ ohne -s entspricht immer femininem „sie“ und „hen“ mit -s immer femininem „ihr“.
Beispiele
In Klammern zum Vergleich das Femininum.
- Hen ist meineo beste Freundis.
(Sie ist meine beste Freundin.) - Hen wünschte hensero besten Freundis viel Glück.
(Sie wünschte ihrer besten Freundin viel Glück) - Henseo beste Freundis wünschte hens viel Glück.
(Ihre beste Freundin wünschte ihr viel Glück) - (Plural unterstrichen:) Hense besten Freundis wünschen hens viel Glück. Sie alle sind meine besten Freundis.
(Ihre besten Freund*innen wünschen ihr viel Glück. Sie alle sind meine besten Freund*innen) - Keineo glaubt einero, dio immer lügt.
(Keine glaubt einer, die immer lügt) - Dio Vorsitzendis (oder: dio Vorsitzende) eröffnete die Sitzung.
(Bei Anwendung ohne Artikelwort:) Vorsitzendis (oder: Vorsitzendeo) eröffnete die Sitzung.
(Die Vorsitzende eröffnete die Sitzung. Vorsitzende eröffnete die Sitzung) - Dero Vorsitzendis (oder: dero Vorsitzenden) wurde das Vertrauen ausgesprochen.
(Der Vorsitzenden wurde das Vertrauen ausgesprochen.)
(Bei Anwendung ohne Artikelwort:) Vorsitzendis (oder: Vorsitzendero) wurde das Vertrauen ausgesprochen.
(Vorsitzender wurde das Vertrauen ausgesprochen.) - Hen ist eineo Gutis (oder: Gute).
(Sie ist eine Gute.)
Weitere Anwendungen
- Hen tat es um henser selbst willen.
(Sie tat es um ihrer selbst willen) - Kim, dereno (gesprochen: [deren-no]) Leidenschaft das Schreiben ist, liest auch viel.
(Bärbel, deren Leidenschaft das Schreiben ist) - Jemandeo wird es schon richten.
(„Jemand“ ist maskulin und wird zumindest teilweise auch so gebeugt („jemandem“). Somit wäre feminin (Wer? Wen?) „jemande“ und (Wessen? Wem?) „jemander“ richtig, im g-Genus folglich „jemandeo“ und „jemandero“.) - Damit ist niemandero geholfen.
(Es gilt dasselbe wie zu „jemand“) - Es muss nicht immer dioselbe sprechen.
(dieselbe) - Das passiert immer deroselben.
(derselben) - Diojenige wird es wohl wissen.
(Diejenige) - Derojenigen wird es schon noch auffallen.
(Derjenigen) - Hensetwegen machen wir uns keine Sorgen.
(Ihretwegen) - Maneo (vgl.: eineo/ jemandeo)/ man/ mensch kann das auch anders verstehen.„“
(„Man“ verhält sich wie „ein“, existiert aber nur im Wer-Fall. Somit wäre feminin „mane“ (analog zu „eine“) denkbar, wodurch es im g-Genus „maneo“ heißen könnte.) - Wir gehen zuro Freundis einero Bekanntis (oder: einero Bekannten).
(„Zuro“ ist die Kurzform von „zu dero“)
Das g-Genus lässt sich also sehr umfassend anwenden, sodass es sogar über leicht herleitbare und leicht verständliche Pendants zu „jemand“, „niemand“ „man“ und sogar „zur“ verfügt!
Aussprache
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Zur Vervollständigung noch ein paar Hinweise zur Aussprache:
- „-is“ lässt sich gut [iss] wie in „Praxis“ und „Dosis“ aussprechen.
- dio lässt sich leichter zweisilbig, also [di-o] statt [djo], aussprechen.
- „-eo“ wie in „Deo“, „Geo“.
- Anfügungen der g-Genus-spezifischen Wortergänzungen sollten nicht zu Verfremdungen der Aussprache des Wortes führen. So ist bei „dereno“ [deren-no] einem [de(e)-reeno] sicher vorzuziehen.
- Für „hen“ eignet sich [henn] (nicht [hehn]). Entsprechend [henns] für „hens“.
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Schaffung einer unverkennbar geschlechtsneutralen Grammatik,
die es ermöglicht, von Menschen ohne Bezug auf ihr Geschlecht zu sprechen, und sich somit auch für Menschen eignet, die weder als Frau noch als Mann angesprochen werden wollen. Insbesondere Schaffung von geschlechtsneutralen Pronomen.
Außer dass es keine geschlechtsneutrale Anrede analog zu „Herr“ und „Frau“ anbietet, erfüllt das g-Genus diese Erwartung vollständig. Dabei ist es in jeder sprachlichen Situation unverkennbar das, was es sein soll: nicht feminin, nicht maskulin, nicht sächlich, sondern stets geschlechtsneutral. -
Stärkung der Sichtbarkeit von Frauen
durch Erhebung des Femininums zum Standardgenus für Personen. Zwar steht ein geschlechtsneutrales Genus, das sich unverwechselbar von den anderen Genera abhebt, diesem Anspruch naturgemäß entgegen, aber immerhin beinhaltet das g-Genus (mit Ausnahme der Pronomen) das Femininum vollständig, indem es dieses durch Anfügung des Endungs-o lediglich erweitert.
Zudem ist es auch mit einem geschlechtsneutralen Genus nicht notwendig, Sichtbarmachung („der*die Lehrer*in“) und Neutralisierung („die Lehrkraft“) als einander ausschließende Gegensätze aufzufassen. Bei Bedarf lässt sich das g-Genus sogar mit der Genderfuge kombinieren (bspw. „dio Lehrer*in“). -
Sprachliche Durchbrechung von Geschlechtsassoziationen
(bspw. Lann Hornscheidt; „Profx“), sofern nicht eine Hervorhebung von Frauen bewusstseinsbildend sinnvoller ist („feministisch Sprachhandeln“). Das g-Genus leistet beides, indem es das Femininum stets mit sich führt, gleichzeitig aber mit dem o-Zusatz eine Gleichsetzung mit diesem durchbricht.
Noch stärker ist dieser Effekt für Sprecheris und Leseris, denen das o als männliche Endung erscheint. (Allerdings ist solch eine Zuschreibung nur sehr eingeschränkt zutreffend, als sie lediglich auf Vornamen und nur bei einem Teil der sonstigen Substantive auf -o zutrifft. Denn Letztere sind überwiegend im Neutrum beheimatet. Zudem betrifft der o-Zusatz im g-Genus gar keine Substantive.) Somit wirkt das g-Genus etwaigen Assoziationen mit dem männlichen Geschlecht, ja, mit Geschlecht überhaupt, nicht allein aufgrund seiner grammatischen Funktion recht gut entgegen. -
Möglichst behutsame sprachliche Veränderungen.
Dem kommt das g-Genus insofern nach, als es auf einer behutsamen Weiterentwicklung der bereits recht gut bekannten Genderfuge beruht.
Dabei wird bei den Nichtsubstantiven das Beugungsschema des Femininums übernommen und lediglich ein (und zudem immer derselbe) Buchstabe angefügt. Auch die g-Genus-spezifische Bildung der Substantive beruht auf bereits bestehenden Regelhaftigkeiten. So ähnelt die is-Endung stark der femininen in-Endung und ist überdies im Deutschen durchaus schon gut bekannt („Dosis“, „Praxis“), jedoch ohne missverständlich zu sein. Dass Substantive nicht fallbezogen gebeugt werden, übernimmt das g-Genus vom Femininum. Hinsichtlich des Verzichts auf eine zusätzliche Pluralendung bei der is-Endung stimmt das g-Genus mit der großen Gruppe maskuliner Substantive auf „-er“ („der/ die Lehrer/ Bürger/ Fahrer“) überein. Hierdurch ist das g-Genus grammatisch sehr unkompliziert und greift aber dennoch nur sehr geringfügig in Grundsätze der deutschen Grammatik ein. Dabei beruht es auf lediglich drei neuen grammatischen Elementen („-is“, „-o“ und „hen(s-)“).
Behutsam ist das g-Genus auch dahingehend, dass es sich aus der Praxis der Genderfuge ableitet und sich sogar mit dieser kombinieren lässt. Hierdurch sind also sehr behutsame Veränderungsschritte von der usprünglichen Genderung mit Genderfuge über deren Vereinfachung hin zum g-Genus möglich. -
Keine Sprachverhunzung!
Sofern damit nicht lediglich jedwede Störung eigener sprachlicher Gewohnheiten und Vorlieben gemeint ist, kommt das g-Genus selbst dieser Erwartung nach.
So halten sich alle Regeln zur Bildung des g-Genus vollständig an dem, was in der traditionellen Grammatik üblich ist. Dabei ist das g-Genus, zusammen mit dem Femininum, hinsichtlich der Fülle an Bildungsregeln das kompakteste deutsche Genus.
Darüberhinaus gestaltet sich die Aussprache des g-Genus als recht angenehm. Obwohl die Artikel und anderen Artikelwörter im g-Genus eine zusätzliche Silbe erhalten, ist diese zumindest recht kurz und einfach zu artikulieren. Zudem ist die Silbenanzahl im Vergleich zum Gendern mit Genderfuge in der Regel nicht erhöht. Da im g-Genus die Verdopplung von Artikeln und Pronomen („der*die“, „er*sie“, „sein*ihr“) entfällt, ist das g-Genus hier sogar kürzer als die Genderung mit Genderfuge.
Dies gilt auch für Substantive mit genusspezifischer Endung. Dies zeigt sich besonders in Zusammensetzungen („Studentiswerk“, „Bäckerisinnung“). Selbst Zusammensetzungen wie „Bürger*innenmeister*in“ müssen nicht mehr auf das Generische Maskulinum zurückgreifen („Bürgermeister*in“), um angenehm aussprechbar zu sein („Bürgerismeisteris“ oder, etwas verkürzt, „Bürgersmeisteris“).
Vorteile
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Das g-Genus berücksichtigt zumindest in etwa eine Vielzahl von Vorschlägen oder Erwartungen hinsichtlich geschlechtergerechter/ -sensibler Sprache:
Natürlich ist es nicht möglich, allen Erwartungen gleichermaßen gerecht zu werden. Aber eine recht große Annäherung an diese ist mit dem g-Genus durchaus gegeben.
Anmerkungen
Immer noch bloß ein Anhängsel
Es lässt sich gegen das g-Genus einwenden, dass es an der Tatsache nichts ändert, dass im Deutschen das Maskulinum die Grundform darstellt und das Femininum lediglich dessen Anhängsel ist (bspw. „ein Bürger“ und „eine Bürgerin“). In dieser Sicht ist auch das g-Genus lediglich Anhängsel, je nach Perspektive, Anhängsel des Femininums (o-Endung) oder des Maskulinums (e(r)o- und is-Endung).
Allerdings lässt sich dieser Sachverhalt auch anders auffassen. Da Menschen sehr häufig keinen Wert darauf legen, beim Sprechen über andere Menschen deren Geschlecht hervorzuheben (vor allem wenn es um abstrakte Einzelpersonen oder gemischtgeschlechtliche Menschengruppen geht), ist davon auszugehen, dass das geschlechtsneutrale Personengenus sich alsbald zu einem Standard entwickelt und hierüber Maskulinum und Femininum hinsichtlich Personen an Bedeutung verlieren. Da aber sowohl g-Genus wie auch Femininum personenmarkierende Zusatzendungen verwenden, bedeutet dies in der Konsequenz, dass in den meisten Fällen, in denen von Menschen gesprochen wird, nicht mehr deren Geschlecht, sondern ihr Menschsein grammatisch gekennzeichnet wird. Hinsichtlich der Substantive nähme somit das Deutsche Ähnlichkeit mit Sprachen an, deren Grammatik zwischen Belebtem und Unbelebtem unterscheidet, indem es zwischen Menschen und Nichtmenschen differenziert. Und wer weiß, vielleicht werden es dann eines Tages Männer als unangemessen empfinden, dass auf sie eine Grammatik angewendet wird, die sie nicht explizit als Personen kennzeichnet, sondern grammatisch mit allem Nichtmenschlichen gleichsetzt.
Zudem lässt sich fragen, ob es wirklich nötig ist, jedwede Spuren des Patriachats aus unserer Grammatik tilgen zu müssen, wo sich doch die assoziative Dominanz von Männern mit dem vergleichsweise geringfügigen Mittel eines geschlechtsneutralen Personengenus perfekt aushebeln lässt. Andere Vorgehensweisen erforderten tiefer gehende Einschnitte, zu denen aber die meisten Menschen nicht bereit sind.
Ursprung von „hen(s-)“
Bei dem neuen Personalpronomen der dritten Person Singular (Wer? Wen?) „hen“ (mit (Wessen?) „henser“ und (Wem?) „hens“) sowie dem entsprechenden Possessivpronomen „hens-“ handelt es sich um Entlehnungen aus dem Schwedischen, wo „hen“ (sowie possessiv „hens“) bereits vor Jahrzehnten als geschlechtsneutrale Variante von „han“ (männlich) und „hon“ (weiblich) ersonnen wurde und 2015 Einzug in die offizielle Grammatik erhalten hat.
Da im Deutschen „hen“ keine oder höchstens entfernte assoziative Bezüge anhaften und seine Aussprache vollkommen deutschen Gepflogenheiten entspricht, eignet es sich insgesamt sehr gut.
Stärker an die Systematik des g-Genus angepasst, ließe sich anstelle von „hen(s-)“ an „sio“ und „ihro“ denken. Hierdurch wäre es noch leichter, g-Genus-Sätze zu entschlüsseln und zu formulieren. Allerdings lässt sich „ihro“ nicht als Possessivpronomen verwenden, da hier zusätzlich zum Genus des Pronomens das Genus des Substantivs zu berücksichtigen ist. Besonders bei Substantiven, die dem g-Genus zugeordnet sind, würde dies zu schwer aussprechbaren und aufwändigen Formen führen (bspw. „ihroeo/ ihroero Freundis“), sodass diese Idee ungeeignet ist.
Weiterentwicklungen
Geschlechtslose Personensubstantive
Eine Weiterentwicklung des g-Genus könnte darin bestehen, ihm auch Personensubstantive zuzuordnen, die bereits von ihrem Wesen her als geschlechtsneutral aufgefasst werden, obwohl sie einem Genus zugeordnet sind, das mit einem einzigen Geschlecht assoziiert ist. Beispiele hierfür sind „der Mensch“ und „die Person“. Andere geschlechtslose Personensubstantive sind dem Neutrum zugeordnet, wie bspw. „das Individuum“, „das Gegenüber“ und „das Geschwister“.
Eine Versetzung solcher Wörter ins g-Genus ist recht unkompliziert. Jedoch erscheint es als sinnvoll, dabei auf die g-Genus-typische Substantivendung zu verzichten (also nur „dio Mensch/ Person/ Individuum/ Gegenüber/ Geschwister“). Es führen ja auch nicht alle femininen Personensubstantive die Femininum-typische Endung „-in“ mit sich (bspw. „die Frau/ Mutter/ Tante“).
Auf dieselbe Weise lässt sich mit Personensubstantiven verfahren, die im Singular auf „-i“ enden (wie bspw. „Profi“, „Azubi“), dergestalt dass sie im g-Genus ihren angestammten Singular behalten und lediglich im Plural auf „-is“ enden (also „dio Profi“ und „die Profis“).
„Der Spüler“ und „dio Spüleris“
Keine gute Idee ist es indes, das g-Genus grundsätzlich auf alles anzuwenden, das geschlechtslos ist, bspw. indem „der Staubsauger“ künftig „dio Staubsaugeris“ heißen würde. Dies ist insofern nicht ratsam, als es nicht nur zu einer massiven Ausweitung des g-Genus führen würde, sondern sogar einer Verfestigung des Maskulinums als männliches Genus gleichkäme. Denn, wenn das Maskulinum nur noch auf Männer angewendet würde, wäre tatsächlich alles andere und alle anderen grammatisch vom Männlichen abgeleitet.
Belässt maneo hingegen Gegenstände in ihrem angestammten Genus, so trägt dies eher dazu bei, die Anhängsel in Femininum und g-Genus zunehmend als Markierungen aufzufassen, durch die Dinghaftes zu Personen wird. Aus diesen Gründen erscheint es als sinnvoll, das g-Genus als reines Personengenus aufzufassen.
Wörter wie „dio Spüleris“ würde es dennoch geben, nämlich wenn es sich um eine geschlechtlich unspezifierte Person handelt. „Der Spüler“ bliebe das, was er auch heute ist: entweder ein Mann oder ein Gerät.
Tierbezeichnungen
Tierbezeichnungen lassen sich sehr gut dem g-Genus zuordnen. Hierdurch würde sich das g-Genus von einem Personengenus zu einem Genus für Lebewesen weiterentwickeln. Dies trüge der Tatsache Rechnung, dass es sich bei sehr vielen Tieren um fühlende Lebewesen handelt. Aber auch hier erscheint es als sinnvoll, die is-Endung nicht anzuwenden (also: „dio Hund/ Katze/ Maus/ Affe/ Elefant“).
Wenn jedoch ein weibliches oder ein männliches Exemplar eines Tieres gemeint ist, ließe sich immer noch das Femininum bzw. das Maskulinum verwenden (also: „der Hund/ die Hündin“, „die Katze“, „die Kuh“ (neben „dio Kuh“).
Organisationen
Da es ja durchaus üblich ist, Organisationen gemäß ihres Genus mit männlichen oder weiblichen Personenbezeichnungen zu belegen (indem bspw. „die“ Kirche als „Arbeitgeberin“ bezeichnet wird) ließe sich künftig auch hier das g-Genus verwenden (bspw.: „Die Kirche ist eineo Arbeitgeberis. Als solcheo muss sie bestimmte Regeln einhalten.“). Dies beträfe aber nur Bezeichnungen, die männlich und weiblich sein können (sprich: zu denen es eine weibliche Form auf -in gibt).